Jugitag2013 062

Di gleitigschte vom rächtä Thunerseeufer 2024

Anstehende Events

04. Mai 2024 08:00
di Gleitigschte vom rächtä Thunerseeufer (Raft, Sigriswil)
31. Mai 2024 19:00
Hauptprobe Turnfest (Aktive/Seniorinnen) - öffentlich (Raft, Sigriswil)
14. Juni 2024 12:00
Bündner Glarner Turnfest Domat/Ems (Domat/Ems)
15. Juni 2024 12:00
Bündner Glarner Turnfest Domat/Ems (Domat/Ems)
21. Juni 2024 12:00
Mittelländisches Turnfest Belp (Belp)
22. Juni 2024 12:00
Mittelländisches Turnfest Belp (Belp)

Geburtstage

  • Gestern
  • Sonja Kämpf-Wenger
  • Nino Von Gunten
  • --
  • Heute
  • André Amstutz
  • --
  • In 5 Tagen
  • Elin Berger
  • Fabienne Santschi
  • --
  • In 6 Tagen
  • Rosmarie Nyffenegger
  • --
  • In 7 Tagen
  • Dimitrios Bakouras
  • David Kämpf


MäTu-Reise 2023

Die Idee
Am MäTu-Höck im Dezember stellen wir jedes Jahr das Aktivitätenprogramm des nächsten Jahres zusammen. Und weil wir 2023 das 20-Jahre-Jubiläum der MäTu-Riege feiern, wollen wir eine spezielle Riegenreise machen. Bernhard Bürki ist auch anwesend und so kommen wir bald einmal auf die Idee, eine Reise in die Heimat von Celia, Bernhards Frau zu machen. Celia kommt ursprünglich aus Galizien, der nordwestlichen Provinz Spaniens, bekannt durch den Pilgerort Santiago de Compostela.

Vorbereitungen
Eine erste Bedürfnisabklärung zeigt, dass zehn Männerturner an einer solchen Reise teilnehmen würden. Ein Antrag auf finanzielle Unterstützung wird an den Vorstand des Turnvereins Sigriswil gestellt. Bernhard, Fritz und Dani bilden ein Gremium, das die Planung der Reise an die Hand nimmt. Wir entscheiden uns, die alte Hafenstadt Pontevedra, 60 km südlich von Santiago de Compostela und 20 km südwestlich von Campo Lameiro, dem Heimatort von Celia, als Basislager auszuwählen und von dort aus Tagesausflüge zu planen. Aus zeitlichen Gründen werden wir nach Spanien fliegen und zwei Mietautos buchen, damit wir eine gewisse Flexibilität haben. Das Hotel befindet sich in der Altstadt von Pontevedra, die Restaurants sind zu Fuss erreichbar. 

Nachdem das Datum festgelegt ist und die Teilnehmer bestätigt sind, machen wir uns an die Detailplanung. Dani organisiert Flüge, Mietwagen und Hotelzimmer sowie die Ausflüge nach Vigo (wird «Bigo» ausgesprochen) und Pontevedra. Fritz plant den Ausflug nach Santiago de Compostela, die Wanderung auf dem portugiesischen Jakobsweg sowie eine weitere Wanderung entlang des Rio Lerez. Bernhard ist verantwortlich für das Programm vom Sonntag (Marktbesuch, Fahrt ans Meer und Nachtessen) und Dienstag (Besichtigungen in der Umgebung von Campo Lameiro inklusive Mittag- und Nachtessen).

Die Reise
Samstag, 2. September (1. Tag)

Endlich kann es losgehen. Pünktlich treffen wir uns am Bahnhof Thun. Die Reiseteilnehmer Thomas, Hämpu, Bernhard, Celia, Fritz, Roger, Role, Jürgu, Hansruedi, Heinz und Dani bringen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Die Stimmung ist gelöst und jeder versucht, die aufkommende Nervosität mit lockeren Sprüchen zu überspielen.

Der Flug von Genf nach Santiago de Compostela dauert zwei Stunden. Bis wir Gepäck und Mietwagen gefunden haben, ist 21 Uhr - Zeit für das erste Nachtessen in Spanien. Bernhard kommt kaum nach mit dem Übersetzen der Speisekarte. Zum Glück hat es farbige Bilder auf der Karte; so können wir zumindest erahnen, dass eine «Chuleta de Ternera» ein Kalbskotelett ist. Nach einer einstündigen Autobahnfahrt, die unsere Piloten Hämpu und Dani zum ausgiebigen Testen der Mietwagen nutzen, treffen wir in Pontevedra ein. Da noch niemand müde ist, rücken wir zu vorgerückter Stunde nochmals aus für den Schlummertrunk. Wir klauben unsere bescheidenen Spanischkenntnisse hervor («Una cerveza, por favor!») und kriegen tatsächlich noch etwas zu trinken. Um zwei Uhr morgens sind die letzten Nachtschwärmer im Bett.

Sonntag, 3. September (2. Tag)
Nach einer halbstündigen Anfahrt treffen wir Bernhard am Sonntagsmarkt in Padron. Der Markt ist unglaublich gross. Lebensmittel, Getränke, Kleider und allerlei Plunder sind ausgestellt und werden mit lauter Stimme angepriesen. Eine Spezialität ist der Fischmarkt mit allerhand mehr oder weniger appetitlichen Angeboten. Bernhard platziert uns in einer Pulperia, wo Tintenfisch (Pulpo a la Gallega) und gegrilltes Fleisch (Churrasco) serviert werden. Anschliessend fahren wir ans Meer auf die Halbinsel La Toja, wo wir eine Kirche besichtigen, die ganz mit Muscheln überzogen ist. Vom Aussichtspunkt Miradoiro da Siradella hat man einen guten Überblick über die Insel und den Praia da Lanzada, den grössten Strand in der Gegend. Am schmucken Praia de Areas machen wir Halt und stürzen uns in die Fluten. Der Atlantik ist doch etwas frischer als vermutet. Weiter geht’s nach Combarro, einem wirklich hübschen Fischerdorf, wo wir um 23 Uhr das Nachtessen einnehmen.

Montag, 4. September (3. Tag)
Heute steht ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: Santiago de Compostela, Ziel unzähliger Pilger auf dem Jakobsweg (Santiago ist spanisch für «heiliger Jakob»). Fritz ist heute unser Reiseführer. Auf dem Platz vor der Kathedrale bringt er uns genau richtig dosiert Geschichte, Religion, Wirtschaft und Pilgerwesen von Santiago näher. Einen Hühnerhautmoment erleben wir, als wir in die Katakomben steigen und den Reliquienschrein mit den sterblichen Überresten des heiligen Jakobus in Augenschein nehmen können. Nach einem Rundgang durch die schöne Altstadt fahren wir wieder nach Pontevedra zurück.

Leider hat nun das Wetter umgeschlagen. Bei regnerischem Wetter besichtigen wir Pontevedra, dessen Geschichte als Römersiedlung mit einer wichtigen Brücke über den Rio Lerez begonnen hat. Schon bald sitzen wir im «Schärme» bei einem Apéro.

Dienstag, 5. September (4. Tag)
Heute ist der Tag von Bernhard und Celia. Zuerst fahren wir zu den Ruinas de Santa Marina bei Campados. Es braucht schon etwas Mut, unter den verbliebenen Dachbögen hindurchzugehen, zu fragil sieht das Ganze aus. In Campados machen wir einen schönen Spaziergang entlang der Meeresküste. In Poio treffen wir Celia, die für uns einen Tisch zum Mittagessen reserviert hat. Wir stürzen uns auf die spanischen Spezialitäten, die Celia und Bernhard für uns ausgesucht haben, einfach lecker! In Poio besuchen wir anschliessend den Convento San Juan, ein eindrucksvolles Kloster, dessen Ursprung bis 1116 zurückreicht. Wir fahren dem Rio Lerez entlang in die Höhe. Bei einer schönen Steinbrücke über den Fluss machen wir Halt und suchen ein paar alte Mühlen, die teilweise noch funktionsfähig sind. In Campo Lameiro sind wir zu Besuch bei Familie Bürki. Stolz zeigen uns Bernhard und Celia ihr Land mit den Reben und Zitronenbäumen sowie das schöne Landhaus, das sie laufend erneuert und umgebaut haben. Die erhöhte Lage ermöglicht ein eindrückliches Panorama. Von Celia werden wir anschliessend himmlisch bewirtet. Unglaublich, was die galizische Küche alles hergibt. Auf dem Rückweg ins Hotel stoppen wir an einem bekannten Aussichtspunkt, um «Pontevedra by night» zu bestaunen.

Mittwoch, 6. September (5. Tag)
Heute steht Vigo («Bigo») auf dem Programm. Dani führt uns auf einem Rundgang durch die grösste Stadt Galiziens. Vom Monte do Castro geniessen wir einen hübschen Ausblick über die Hafenstadt. Durch die malerische Altstadt gelangen wir zum Hafen. Heute ist ausnahmsweise kein Kreuzfahrtschiff vor Anker; so haben wir die Stadt praktisch für uns. Weiter geht’s nach Arcade, dem Ausgangspunkt für unsere Wanderung auf dem Jakobsweg. Aber zuerst wird wieder kräftig hingelangt. Typisch galizische Spezialitäten landen auf den Tellern. Vor allem Meeresgetier darf nicht fehlen. Frisch gestärkt nehmen wir den portugiesischen Jakobsweg Richtung Norden unter die Füsse. Überall am Wegesrand sind Wegweiser mit den bekannten Muschelsymbolen zu sehen, die den Camino de Santiago kennzeichnen. Über alte Steinbrücken, durch ländliche Dörfer und schöne Landschaften führt uns Fritz in gut vier Stunden nach Pontevedra. Bis Santiago wären es noch weitere vierzehn Stunden, aber die schenken wir uns für heute. In der Casa de Pedra gibt’s das Abschiedsessen für Bernhard, der am nächsten Tag mit Celia in die Schweiz zurückfliegt, um die Hochzeit seines Sohnes nicht zu verpassen. Dani telefoniert inzwischen in halb Spanien herum, um einen Ersatz für den defekten Mietwagen zu organisieren.

Donnerstag, 7. September (6. Tag)
Bernhard und Celia sind abgereist. Dani kämpft immer noch mit der spanischen Bürokratie um einen Ersatzwagen. Und Fritz macht mit den restlichen Männerturnern eine Wanderung entlang des Rio Lerez, der 60 km entfernt in den Bergen Galiziens entspringt und bei Pontevedra in den Atlantik fliesst. 

Am Nachmittag entschliesst sich eine Gruppe, erneut zum Praia de Areas zu gehen, um nochmals den schönen Strand zu geniessen. Eine andere Gruppe will ein paar Runden auf der Go-Kart-Strecke drehen, die sich in der Nähe befindet. Gut, dass wir jetzt wieder zwei funktionsfähige Mietwagen haben. 

Für das Nachtessen haben wir einen Tisch auf der wunderschönen Plaza de la Lena reserviert, die wohl zu Recht als schönster Platz von ganz Pontevedra gilt. Es herrscht eine gemütliche Stimmung an diesem warmen Abend.

Freitag, 8. September (7. Tag)
Nach dem Frühstück treffen wir uns vollbepackt vor dem Hotel. Die einstündige Rückfahrt zum Flughafen Santiago steht auf dem Programm. Das Personal des Autovermieters staunt nicht schlecht, dass der schwarze Mietwagen plötzlich blau und etwas grösser ist. Das Gepäck ist eingecheckt und wir haben immer noch Zeit und etwas Geld übrig. Also kann jeder von uns im Souvenirladen für einen bestimmten Betrag ein paar Geschenke einkaufen. 

Der zweistündige Flug vergeht wie im Flug und die Landung in Genf glückt auf Anhieb. Beim Bagage Claim fehlen zuerst zwei Koffer. Als wir schon eine Verlustmeldung bei Easyjet aufgeben wollen, tauchen die Dinger doch noch auf. Schnell kaufen wir uns Sandwiches und Getränke und erreichen gerade noch den Zug. Es ist schon dunkel, als wir kurz vor 21 Uhr in Thun eintreffen.

Debriefing
Das Wichtigste bei solchen Reisen ist, dass alle Teilnehmer wieder gesund und sicher nach Hause kommen.
Es war eine wahnsinnig tolle Woche, die wir nie vergessen werden. Wir haben schöne Momente erlebt, gute Gespräche geführt, herzhaft gelacht, aber auch mit Bernhard emotionale Momente geteilt. «Es hett eifach gfägt»!

Danksagung
Ganz herzlich danken wir Bernhard und Celia für ihre Gastfreundschaft, die Einblicke in ihr Leben sowie die Planung der spannenden Ausflüge! Dank den beiden haben wir Galizien kennen und schätzen gelernt. Vielen Dank an Fritz für die Planung von Besichtigungen und Wanderungen! Ein grosses Dankeschön an Hämpu und Dani für die sicheren Autofahrten und den damit verbundenen Verzicht auf Alkohol! Ein Merci geht an Dani, der die ganze Reise vorbereitete und als Reiseleiter fungierte!
Danken möchten wir auch dem Vorstand des Turnvereins Sigriswil, der mit seinem grosszügigen Beitrag unsere Reise noch etwas schöner machte!

Finanzierung
Die Reise (Flüge, Hotelzimmer, Anteil Mietwagen, Reiseschutzversicherung, Zugtickets) hat jeder Teilnehmer selber bezahlt. Den vom Turnverein bereitgestellten Betrag nutzten wir für Parktickets, Autobahngebühren, Benzin, Eintritte, einige Apéros und Mahlzeiten sowie Geschenke.

Ausblick
Nach der Reise ist vor der Reise. 2028 feiert das Männerturnen das 25-jährige Riegenjubiläum. Vielleicht gibt es auch wieder eine so tolle Reise?

Dani Müller, Leiter Männerturnen


Die MäTu vor der Kathedrale von Santiago de Compostela, dem Ziel unzähliger Pilger auf dem Jakobsweg.


Am Strand von Praia de Areas. Einfach das Leben geniessen…

& viele weitere Fotos der Reise sind unter den Bilder 2023 zu finden.