Viaje – 2
David Walter 31. Januar 2015
Dia #5: Das erste Mal seit Tagen, dass ich mich ausgeschlafen fühle, denn dieses feuchtheisse Klima ist ziemlich ermüdend, zumindest empfinde ich dies so. Nach einem einfachen Frühstück mit Hefegebäck und Konfitüre gehts um 1050 Uhr nach Purmamarca, 10min früher als gemäss Fahrplan!?
Purmamarca (2’324müM) ist ein kleines Dorf, das vollumfänglich vom Tourismus und ihrem Cerro de siete colores lebt. Dieser Hügel besteht aus sieben verschiedenfarbenen Gesteinsschichten.
Und wie fast überall in Argentinien, wird auch hier an fast jeder Hausecke an einer Gitarre gezupft. Ein Brief einer Nachbarin in VGB konnte ich erfolgreich an den Empfänger übergeben.
Am späteren Nachmittag fahre ich noch ein Dorf weiter nach Norden, Tilcara (2’641müM). Es bleibt mir aber leider nicht so viel Zeit und ich muss wieder nach Jujuy zurückkehren.
Dia #6: Heute gehts nach Humahuaca (3’012müM), was 3h Busfahrt hin und zurück bedeutet. Die Fahrt lohnt sich jedoch, da die verschiedenfarbenen Steinhügel und Kakteen der Quebrada de Humahuaca an einem vorbeiziehen. In Humahuaca ist es dank seiner Höhe nicht mehr ganz so heiss, und es scheint hier etwas weniger Touristen zu haben als in Purmamarca oder Tilcara. Leider klappt es nicht, dass ich nach Hornocal gehen kann, dort sieht man den cerro de quatorce colores. Nach einem gemütlichen Nachmittag, gehts zum letzten Mal zurück nach Jujuy. Und heute sind die Strassen voller Menschen. Es ist Montag!;)
Dia #7: Aufgrund der sehr warmen Temperaturen, konnte ich nur ein paar Stunden schlafen. Am Terminal musste ich über 1,5h auf meinen Car nach Chile warten. Endlich, um 1030 Uhr gings los. Vorbei an Purmamarca, dass ich heute zum 3. Mal in 3 Tagen durchfahre und dann steigts hoch nach El Morano, mit 4’170müM. Von hier gehts runter zu den Salinas Grandes, dem Salzsee von Jujuy. Danach folgen Stunden durch eine impressionante Wüstenlandschaft, mit einer Höhe bis über 5’000m, bis wir zur Grenze Argentinien/Chile kommen. Nach Chile ist es verboten irgenwelche organischen Sachen zu importieren (Früchte usw.), das wusste ich jedoch im Voraus, sodass es keine Probleme gab. Die Strasse in Chile war um einiges schlechter, aber immerhin noch geteert. Trotz verspäteter Abfahrt kamen wir pünktlich um 1930 Uhr an. Was für ein Ort! San Pedro de Atacama ist der trockenste Ort der Welt und ich habe gerade die einzigen zwei Regentage der letzten zwei Jahre verpasst! Zudem ist es sehr bekannt, um den Sternenhimmel zu beobachten, da es wirklich irgendwo im nirgendwo ist. Nach der Besprechung über die morgige 3-tägige Tour durch die grösste Salzwüste der Welt nach Uyuni gings zum Hostel. Was sich in Wirklichkeit als Zimmer einer Privatperson herausstellte… 6 Betten auf so kleinen Raum hab ich noch nie gesehen, gut ist es nur eine Nacht. Um etwas essen zu können und da ich morgen bereits das Land wieder nach Bolivien verlasse, gabs ein bisschen ein Durcheinander mit vier Währungen im Portemonnaie. Wobei die Chilenen sehr heikel sind und die Noten nicht gefaltet werden dürfen, strange!
Dia #8: Um 0715 Uhr gehts los. Zuerst zum Zoll von Chile danach zum Zoll von Bolivien, welcher auf 4’600müM liegt. Hier wird auch das Fahrzeug gewechselt. Vom Sprinter zum 4×4 Jeep für 6 Personen. Nach der Bezahlung des Eintritts in den Nationalpark beginnt die Tour mit der Laguna Blanca. Herrlich klares Wasser, welches die dahinterliegenden Berge spiegelt. Auch die ersten Flamingos sind ersichtlich. Etwas weiter kommen wir zur Laguna Verde, welche am Fuss des fast 6’000m hohen Licancabur Vulkanes liegt. Grün ist sie aber nicht, zumindest nicht als wir ankommen. Erst als etwas Wind aufkommt, wechselt sie langsam die Farbe zu grün. Wunderschön! Nach einem Aufstieg kommen wir zur Desierto Dali. Um die nächste Ecke kommt Polques, wo man sich in einem Becken mit warmem, natürlichem Thermalwasser baden kann. Nach einer etwas längeren Fahrt erreichen wir dann den Geiser Sol de mañana. Hier ist unser höchster Punkt der Tour auf 4’800müM. Von hier gehts runter zur Laguna Colorada (4’278müM, 60km2), wo wir unser einfaches Nachtlager im Refugio beziehen. Erschöpft legen sich alle ins Bett, bis es endlich das Mittagessen gibt, um 1630 Uhr. Der Wind bläst hier ziemlich stark.
Die ganze Fahrt führt nicht etwa über Strassen, sondern einfach Wege, die durch das viele Befahren entstanden sind, dementsprechend holprig ist es zum Teil.
Dia #9: Um 0630 Uhr gibts Tagwache mit anschliessendem Morgenessen. Der heutige Tag bringt längere Fahrten mit sich. Der erste Halt ist in der Desierto Siloli, wo es den Arbol de piedra zu sehen gibt, ein Fels in der Form eines Baumes. Weiter geht die spektakuläre Fahrt durch Sandtäler, über holprige Steinwege vorbei an Vulkanen und verschiedenen Lagunen. Wir machen bei den Lagunen honda und hedionda halt. Alle sind sie gesäumt mit Flamingos und umgeben von Vulkanen und Hügeln. Das Mittagessen nehmen wir an der Laguna cañapa ein. Danach gibts einen Verdauungsspaziergang, aber auch um die Gemüter etwas abzukühlen, welche z.T. strapaziert wurden, weil sich nicht alle an angegebene Zeiten hielten.
Weiter gings zum Vulkan Ollague, welcher halbaktiv ist, und Rauch aus dem Krater steigen lässt. Danach erreichten wir die Salar de Chiguana, welche schon etwas Salz aufweist. Mittendurch führt ein Gleis, welches für den Mineraltransport von Bolivien nach Chile benutzt wird.
In San Juan, dem ersten bolivianischen Dorf, das ich sehe, gibts einen Halt um das selbstgemachte Bier von Coca, Honig oder Quincha zu probieren. Kurz vorher ist uns ein ziemlich grosser Vogel vors Auto geflogen, welcher kurze Zeit später in meinen Händen starb, weil der Fahrer ihn unbedingt mitnehmen wollte, das Fleisch sei vorzüglich! Wir verschenkten ihn der kioskführenden Frau.
Nun kam leichter Regen auf, aber wir fuhren trotzdem zum Salzhotel, wo wir unsere Nacht verbringen. Auf die Frage, ob die Scheibenwischer funktionieren, sagt Ruben der Fahrer, dass dies nicht nötig sei, er habe Augen wie ein Adler. Ich sah zwar nicht viel von der Strasse, aber er lenkte das Auto schnell und geschickt über die holprige Strasse. Das Hotel, das zu einem grossen Teil aus Salz besteht, liegt direkt an der Salar de Uyuni, welche mit 12’650km2 die grösste Salzwüste der Welt ist. Aufgrund des Regens ist leider nicht klar, ob wir morgen durch die Wüste fahren können.
Dia #10: Heute beginnt der Tag um 0400 Uhr, 0430 ist Abfahrt Richtung Isla Incahuasi. Die Fahrer wollen es versuchen. Zu Beginn fahren wir durch 5cm tiefes Wasser, was sich jedoch mit trockenen Stellen abwechselt. Z.T. ohne Licht, um sich besser orientieren zu können, fahren wir über 1h durch die Nacht und die Wüste. Danach warten wir 30min, um die Isla sehen zu können, was nicht klappt, weshalb wir den Sonnenaufgang inmitten der Wüste erleben. Was für ein Naturschauspiel, die Sonne, der Regen und die Salzwüste, die alles wiederspiegelt. Sogar die Enden des Regenbogens spiegeln sich! Nach dem Sonnenaufgang fahren wir doch noch zur Isla Incahuasi (3’653müM), und sind dank dem Mut unserer Fahrer, die einzigen, die sich heute zur Insel gewagt haben, danke Ruben&Johnny! Die Insel ist bewohnt und mit Kakteen gesäumt, was ziemlich komisch erscheint inmitten des ganzen Salzes. Hier essen wir auch endlich unser Morgenessen. Danach folgt einer der Höhepunkte für mich, ich darf ungefähr 20km durch die weisse Wüste fahren! Toll!
Da wos ein bisschen trockener ist halten wir, um Perspektivfotos zu machen. Schliesslich besuchen wir noch das Hotel del Sal, das Monument des Dakar Rallys, welches seit 2 Jahren durch die Salar de Uyuni führt, weiter die montones de sal, das Dorf Calchoni, und zum Schluss der Cementario de trens. Das gemeinsame Mittagessen bildet den Abschluss der Tour, in welcher wir fast 800km in unwegsamem Gelände gefahren sind und für mich ein absolut tolles Erlebnis war! In Uyuni (3’660müM) geniesse ich die Dusche und mein Einzelzimmer.