Scrambling on volcanoes

Hansueli Zeller 31. März 2014

Die Zeit, die Zeit, nein meine nicht das so genannte literarische Werk von Martin Suter sondern die wirkliche Zeit, was immer das auch ist, sie geht schnell, manchmal extrem schnell. Ist noch nicht lange her, da habe ich mich auf das bevorstehende Abenteuer gefreut und nun befinde ich mich schon wieder an einem Flughafen, diesemal in Auckland, um den Heimflug anzutreten. Meine Neuseelandreise ist bald vorbei. Bis zum Abflug verbleiben aber noch ein paar Stunden, die ich unter anderem dafür nutzen will, ein paar Eindrücke der vergangen Tage textuell aufzurarbeiten:

 

Cook Strait

Die meisten von euch wissen sicher, dass Neuseeland aus zwei Hauptinseln und etlichen kleinen Inseln besteht. Um von einer auf die andere Hauptinsel zu wechseln stehen prinzipiell drei Möglichkeiten offen: Flugzeug, Schiff oder Badehosen (kein Witz, die Meeresstrasse zwischen Nord- und Südinsel wurde auch schon schwimmend überwunden). Da mir aber das Wasser ein bisschen zu salzig war und mein kleiner Hyundai (Mietauto) sich nicht so eignete für einen Lufttransport, wählte ich die Fähre. Start war um 8 Uhr morgens in Picton, einer kleinen Hafenstadt auf der Südinsel von Neuseeland.

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Goodbye South Island

Der erste Teil der Überfahrt führte durch einen schönen Sound (etwas ähnliches wie ein Fiord), während dem zweiten Teil wurde die Meeresstrasse zwischen Süd- und Nordinsel überquert. Diese Meeresstrasse wurde übrigens, wie viele andere Meeresstrassen auf der Welt auch, nach dem Erstbefahrer benannt. Und wer war wohl der erste (der erste der chronisch erfasst wurde), der durch diese Meeresenge schipperte? Of course! Captain James Cook. Deshalb der Name Cook Strait. Nach drei Stunden erreichte das Schiff die Nordinsel, genauer gesagt Wellington, die Hauptstadt von Neuseeland.

 

Wellington

Der Aufenthalt in dieser Stadt war eines der Highlights meiner Reise. Die Stadt ist mit rund 300’000 Einwohner nicht allzu gross, am Hang und am Meer gelegen und verfügt über viel Sehenswertes. Viele Museen (beispielsweise das Nationalmuseum von Neuseeland „Te Papa“ oder das Museum von Wellington „City and Sea“), schöne historische Gebäude, architecktonisch interessante Neubaute, ein belebter Kai mit Musikanten und anderen Künstlern und vieles, vieles mehr. In Wellingtion sind viele Objekte und Einrichtungen nicht einfach nur zweckdienlich ausgeführt, sondern mit stilistischen Merkmalen und Eigenschaften versehen. Eine wirklich sehr positive Überraschung. So viel Kultur und gestalterische Vielfalt hatte ich den Neuseeländern gar nicht zugetraut :-)

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Historisch: Holzkirche Old Saint Paul’s von 1866

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Modern: National Library of New Zealand

Und dann gibt es in dieser Stadt noch eine weitere Einrichtung, die ich unbedingt besuchen musste. In Wellington gibt es nämlich zwei rote Wagen, die auf Schienen den Berg hoch- und runterfahren und über ein Seil miteinander gekoppelt sind. Jawohl eine richtige Standseilbahn!! Und wer hat sie gebaut? Wer wohl??

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Wellington Cable Car

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Herstellerschild Wellington Cable Car

„Of course“ die Schweizer. Genauer gesagt die Berner aus Thun. Beim Betrachten des Herstellerschildes flammte in mir der Patriotismus schon ein wenig auf:-) Als ich in der Berg- und Antriebsstation der Bahn ankam, machte ich hinter den Fenstern des Kommandoraums eine Person aus. Na dann mal klopfen, vielleicht weiss der ja etwas über dieses „Bähndli“ zu erzählen, sagte ich mir und ein paar Sekunden später landete ich im Büro von „Gavin“ dem Maintenance Manager (Technischer Leiter) der Bahn, worauf mein Nachmittagsprogramm etwas aus den Fugen geriet, denn wir besichtigten die ganze Anlage und diskutierten mehrere Stunden zusammen. Beispielsweise erfuhr ich, dass die Bahn über einen Erdbebensensor verfügt, der die Anlage ausserbetrieb setzt, wenn sich der Untergrund zu stark bewegt. Wellington liegt (wie beispielsweise auch San Francisco) direkt auf geologischen Bruchzonen und kriegt deshalb regelmässig heftige Erdstösse ab. „Gavin“ meinte: „It shakes quit often“ (Es hundelt häufig).

Nach der Bahnbesichtigung war Sightseeing à la Asia auf dem Programm. Schnell von der einten Ecke der Stadt in die andere huschen und klick, klick und weiter huschen und wiederum klick, klick und dann irgendwann wenn man Zeit hat, auf den Fotos schauen, was man eigentlich gesehen hat…. Na ja, ganz so schlimm war es natürlich nicht bei mir nicht. Denn recht schnell sagte ich zu mir, dass ich ja nicht alles sehen muss und dass ich besser zur „Waterfront“ (Hafenareal) gehe und biertrinkend die Abendstimmung geniesse. Doch nein, nein! Nur keine Vorurteile. Trank nur eines oder zwei… denn schliesslich wollte ich ja noch ins „Te Papa“ – Museum, was ich anschliessend auch tat. Ein Gang der sich definitiv gelohnt hat. „Te Papa“ ist super! Gerne hätte ich noch einen weiteren Tag in Wellington verbracht, doch leider hatte ich zuwenig Zeit und der Wetterbericht für den Folgetag war einfach zu gut. Es war noch fast mitten in der Nacht als ich Wellington verliess und in Richtung Norden aufbrach… Doch eines steht fest, falls ich nochmals in meinem Leben nach Neuseeland gehe, werde ich Wellington wieder besuchen.

 

Mount Taranaki

Ein Berg aus dem Bilderbuch, ein richtiger Vulkan! Auf jedem zweiten Reiseführer über Neuseeland ist er auf der Titelseite abgebildet. Umgeben von eigentlich nur flachem Land und dem Meer, das er um 2570 Meter überragt, ist er ein imposanter Anblick. Feuer, Rauch und flüssiges Gestein aus dem Innern der Erde, ausgelöst durch die Kräfte des pazifischen „Ring of Fire“, haben ihn über viele, viele Jahre gebildet. Im Moment schläft er, aber die Wissenschaftler sagen, er werde (in 100 Jahren oder so), wieder mal aktiv werden. Eine Strasse führt bis auf rund 1000 m.ü.M hoch. Mein Ziel lag natürlich höher, ich strebte den Gipfel an, welchen ich ein paar Stunden später auch erreichte. Schnell war festgestellt, wer an diesem Tag über diesen für die Maoris heiligen Berg herrschte. Es war Meister Wind, der den Ton angab. Dummerweise war der Gipfel komplett in Nebel gehüllt als ich am höchsten Punkt ankam. Ich wartete und wartete. Doch dieser blöde Nebel wollte einfach nicht weichen. Ich beschloss, auf sechzig zu zählen und wenn sich bis dann nichts geändert hat, den Abstieg in Angriff zu nehmen. Und kaum zu glauben, als ich bei meiner Zählerei bei zwanzig angekommen war, öffnete sich der Nebel ein wenig und lies nacheinander mehrere Blicke in jede Richtung zu. Ein super Erlebnis!!

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Auf dem Mount Taranaki

 

So, nun muss ich leider unterbrechen. Eigentlich möchte ich nicht aufhören mit schreiben und meinen Standort nicht aufgeben. Denn es ist ein guter Platz, den ich hier am Flughafen in Auckland im Moment innehabe. Es ist ein Sitzplatz mit Steckdose, etwas begehertes im Zeitalter der Laptop- und Smartphonereisenden! Aber nebenan, geschätzte 15 m zu mir, liegt die DOWN UNDER Bar und ich kann klar und deutlich erkennen, dass man dort gelbliche MAC’s naturally Brewed – Getränke kaufen kann. Tja, habe lange stand gehalten, doch jetzt ist die Verlockung zu gross. Ich gebe meinen Platz mit Steckdose auf und verschiebe mich rüber um meine restlichen NZ-Dollars in Gerstensaft umzuwandeln. Ein Blick ins Portemonnaie verrät aber, dass möglicherweise die Kreditkarte hinhalten muss, da sich nicht mehr so viele NZ – Dollars in meinem Geldbeutel befinden und die Preise bei Flughäfen in der Regel alles andere als moderat sind. Aber manchmal sage ich einfach: „doesn’t matter“.

Mmhh! War das gut! Nun kann es weitergehen mit Dichten. Habe glücklicherweise einen anderen Platz mit Stromversorgung gefunden :-) Wo waren wir eigentlich stehen geblieben?

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Mount Taranaki

Ah ja genau, auf dem windigen „Summit“ des Mount Taranaki (Maori – Name / Englischer Name: Mount Egmont). Nach dem Abstieg setzte ich mich ein weiteres Mal in meinen Hyundai und fuhr über den „Forgotten World Highway“ in Richtung Tongariro Nationalpark.

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Sonnenaufgang hinter dem Mount Ngauruhoe. Tongariro Nationalpark

 

Mount Ruapheu

Nun galt es die vulkanische Aktivität ein bisschen zu steigern. Nach dem Mount Taranaki stand der Mount Ruapheu, ein recht häufig aktiver Vulkan, auf dem Programm. Aber an diesem schönen März Morgen schien es, als sei er ruhig und lasse eine Erkundung zu. Neuseeland hat eine vulkanische Aktivitätsskala von 1 bis 5 (oder 6, weiss es nicht mehr genau). Für jeden Vulkan gibt es eine Prognose und eine Beurteilung der Aktivität. 0 bedeutet inaktiv, 5 (oder 6) steht für einen grossen Vulkanausbruch mit sehr grossem Gefahrenpotential für die Menschen in den umliegenden Dörfern und Städten. Am Tag meiner Annäherung an den Mount Ruapheu war seine Aktivität durch die Vulkanexperten auf Stufe 1 eingestuft. Dies bedeutet, dass er nicht ganz schläft, aber dass eigentlich keine Materialauswürfe oder ähnliches zu erwarten ist. Na dann nichts wie los! Die ersten Höhenmeter bis auf eine Höhe von 2000 m.ü.M. liessen sich sehr beqeuem mit einer Sesselbahn (leider nicht made in Switzerland, sondern made in Austria) zurücklegen. An den Flanken des Ruapheu befinden sich die beiden grössten Skigebiete von Neuseeland mit mehreren Sessel- und Skiliften. Und zwei Sesselbahnen sind auch im Sommer für Fussgängertransporte offen. Die Kiwis sind eigentlich schon noch mutig, pflanzten sie doch ihre grössten Skigebiete an die Hänge von einem ihrer aktivsten Vulkane. Überall sind aber Informationstafeln und Pläne aufgestellt, wo ersichtlich ist, was im Falle eines Ereignisses zu tun ist und wo man hingehen soll. Weiter gilt es zu bemerken, dass der Berg mit vielen Sensoren überwacht und kontrolliert wird. Kündet sich eine grössere Eruption an, werden die Skifahrer über Sirenen gewarnt.

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Am Mount Ruepheu, im Hintergrund der Mount Ngauruhoe

Von der Bergstation der zweiten Sesselbahn geht es ohne technische Unterstützung auf Schusters Sohlen weiter zum Kratersee. Genau, der Krater des Ruapheu ist mit Wasser gefüllt und somit ein See. Dieser See bildet auch eine der Hauptgefahren für die Skigebiete. Bei einer grösseren Eruption schwappt das Wasser über und fliesst zusammen mit Asche, Steinen und Dreck als Schlammlawine mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h über die Skipisten runter….

Beim Kratersee treffe ich auf einen Franzose und zusammen kraxeln wir auf einen der Gipfel des Ruapheu (Der Berg hat rund um den Krater mehrere Gipfel). Für mich war alles sehr speziell. Die Farben, der Gerüch, das Gestein und dann dieser Kratersee. Eine wahrlich spektakuläre Gegend.

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Blick zum Kratersee des Mount Ruepheu

 

Tongariro / Taupo / Rotorua

Die folgenden Tagen standen ganz im Zeichen der vulkanischen Zone rund um Taupo und Rotorua. Zuerst kraxelte ich noch ein bisschen im Tongariro – Gebiet (vulkanisches Gebirge neben Mount Ruapheu) herum. Anschliessend folgte ein Besuch in Taupo und Rotorua, zwei Städten die jeweils an Seen gelgen sind. Auch diese Seen sind Kraterseen von nicht mehr aktiven Caldera – Vulkanen.

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Road to Tongariro National Park and Mount Ngaurohoe

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Orakei Korako Cave & Thermal Park, Zwischen Taupo und Rotorua

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Gewitterstimmung über Rotorua

 

So, nun sollte ich aber langsam zum Gate gehen. Meine Rückreise beginnt in absehbarer Zeit…….

….es macht schwupp und schon bin ich auf der anderen Seite der Tasman Sea in Melbourne, Australien. Es war wohl der angenehmste Flug, den ich bis jetzt erlebt habe. Neben mir ein unbesetzter Platz, ein gutes Abendessen, australischer Merlot und ein guter Film (Die Bücherdiebin). Das ist fast wie zu Hause…;-) In Melbourne habe ich einen Zwischenhalt für etwas mehr als drei Stunden. Mit anderen Worten, es bleibt etwas Zeit, um die Tastatur meines kleinen Laptops zu bedienen.

 

White Island

Als Mister Cook im Jahre 1769 entlang der Ostküste von Neuseeland gesegelt hatte, war er auf der Höhe des 37. Breitengrades, etwa 50 km vom Ufer entfernt auf eine kleine Insel gestossen, die komplett in eine weisse Wolke gehüllt gewesen war. Aufgrund der weissen Umhüllung hatte er ihr den Namen White Island (Weisse Insel) gegeben. Er hatte aber nicht bemerkt, dass White Island eigentlich ein Vulkan ist. Heute wissen wir, dass es sich dabei nicht um irgend einen Vulkan handelt, sondern um den aktivsten von Neuseeland. Im vergangenen Jahr hatte ich im Fernseh einen Dokumentarfilm über den pazifischen Feuerring (Ring of Fire) gesehen, worin White Island einer der Hauptschauplätze gewesen war. Die Bilder und die Erklärung der Wissenschaftler in diesem Film hatten mich stark fasziniert und der Wunsch war entstanden, das ganze einmal mit eigenen Augen zu sehen.

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Kurs auf White Island

Kaum zu glauben, aber am 25. März 2014 war es soweit. Ich bestieg in Whakatane ein Schiff und fuhr zusammen mit ein paar anderen Touristen auf die Insel raus. Auf White Island gibt es keinen Schiffslandesteg. Unser Schiff ankerte ca. 50 m vom Ufer entfernt und wir wurden mit einem Beiboot an das Ufer der Insel transportiert. Das ganze war natürlich eine geführte Tour, den White Island kann man nicht einfach so auf eigene Faust erkunden. So stand ich also auf dieser Insel, ausgerüstet mit Helm und Gasmaske, und bestaunte die Umgebung. Irgendwie glaubte ich gar nicht mehr, dass ich mich noch auf der guten alten Erde befand. Die Stimmung war so speziell und extrem fremd.

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Auf White Island

Uberall zischte, blubberte und dampfte es aus dem Boden. Der Fels erstrahlte gelb, rot, braun, grau, grün und in vielen anderen Farben. Wir liefen über die Insel bis zum Krater. Auch der Krater von White Island ist mehrheitlich mit Wasser gefühlt. Aber im Gegensatz zum Ruapheu ist auf White Island das Wasser im Krater wärmer, denn es kocht, plodert und dampft… So stand ich da und bestaunte diesen riesigen Kochtopf, dieses Tor zur Unterwelt. Der Guide erklärte, dass sich die Magmakammer mit der glühig warmen Suppe in Kraternähe etwa 600 m unter der Oberfläche befindet und dass die Insel permanent von vielen Sensoren überwacht und kontrolliert wird.

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Bizzare Landschaft auf White Island, im Hintergrund der dampfende Krater
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White Island vom Schiff aus gesehen

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Weisse Wolken, weisser Dampf, White Island, weisse Gischt…

Nach einem rund zweistündigen Rundgang bestiegen wir wieder das Schiff und fuhren an das „sichere“ Ufer zurück. Fazit: White Island ist definitiv nicht die klassische Pazifikinsel aus dem Ferienkatalog, aber extrem spannend und eindrücklich.

 

Tauranga / Waitomo

Von Whakatena fuhr ich nach Tauranga und anschliessend nach Waitomo. In Waitomo besichtigte ich die berühmten Höhlen, was wahrlich auch sehr eindrücklich war. Anschliessend fuhr ich nach Auckland, meiner Enddestination.

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Spiralförmiger Abgang zur Ruakuri Höhle in Waitomo

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Stalaktiten und Stalakmiten in der Ruakuri Höhle

 

Auckland

Der Franzose, den ich am Ruapheu getroffen hatte, erzählte mir, dass Auckland eine Arbeiterstadt und deshalb nicht wirklich etwas besonderes sei. Ich stellte aber fest, das aus meiner Sicht Auckland viele schöne und spezielle Sachen zu bieten hat. Ein Highlight war der 328 m hohe Fernsehturm. Es gibt mehrere Besucherplattformen (die höchste liegt auf ca. 220 m), von denen man einen herrlichen Überblick über die Stadt hat. Und dann die vielen tollen Segelboote im Hafen oder alte Güterschuppen an der “Waterfront” die zu gemütlichen Restaurants umgestalteten wurden.

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Sky Tower in Auckland

Wahrlich auch in Auckland gab es für mich viel zu entdecken. Sehr sehenswert war die „Queen Wharf“ (Queen Schiffslandesteg). Früher wurden an diesem Landessteg viele Güter und Passagiere umgesetzt. Heute dient er als Terminal für die Kreuzfahrtsschiffe und als Begegnungs- und Kulturzone. Weiter sind bei der „Queen Wharf“ auf Plakaten die Geschichte des Hafens und die heutige Bedeutung der Kreuzfahrtschiffe und deren positiven Einflüsse für Neuseeland und speziell für Auckland gut beschrieben und erläutert. Ja, Tourismus ist für Neuseeland sehr, sehr wichtig. Es ist unbestritten das Nummer 1 Business!

Doch keine 20 m weiter, ebenfalls auf „Queen Wharf“ (dem heutigen Landungssteg für die gelobten Kreuzfahrtschiffe),  stiess ich auf folgendes Plakat:

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Keine Tiefseeölbohrungen!!

 

Ironie pur! Oder nicht??

Sind mal wieder beim Thema Energie gelandet. Denn so ein Kreuzfahrtschiff benötigt eine Unmenge an ölbasierndem Treibstoff. Beispielsweise die „Queen Mary 2“ (Personenschiff der Spitzenklasse) hat eine installierte elektrische Generatorleistung von etwas zwischen 100 und 150 MW. Unser umstrittenes AKW – Mühleberg besitzt im Vergleich dazu rund 300 MW. Mit anderen Worten: Die Dieselgeneratoren der Queen Mary 2 können etwas weniger als die halbe elektrische Leistung von Mühleberg zu verfügung stellen!! Zugegeben ist definitiv ein Extrembeispiel, den die Queen Mary 2 ist eines der leistungsfähigsten Personenschiffe der Erde.

Aber nicht nur die Kreuzfahrttouristen sondern prinzipiell alle Besucher von Neuseeland verursachen einen grossen ölbasierenden Energieverschleiss. Um mich von Zürich nach Neuseeland und zurück zu befördern, müssen geschätzte 1.5 bis 3 Tonnen (nur für mich alleine!!) Flugzeugkerosin aufgewendet werden. Die „bösen“ Ölkonzerne bohren in der Tiefsee nach schwarzem Gold, weil wir „lieben“ Menschen es so gerne verbrennen….

Das ganze machte mich wieder einmal nachdenklich. Richtige Pattsituation. Auf der einen Seite finde ich Reisen eine tolle Sache, auf der anderen Seite wäre es definitiv nichts dummes, wenn wir etwas weniger Öl verbrauchen würden….

Auf jeden Fall habe ich Neuseeland extrem genossen und viele schöne und interessante Sachen gesehen und gelernt.

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Wie beispielsweise ein kurzer Blick auf den Sky Tower by nigth

In diesem Sinn verabschiede ich mich von Neuseeland und werde, voraussgesetzt die Scheiche im Emirat finden noch ein wenig „ölbasierenden Saft“ für ihre Vögel, woran ich nicht zweifle, schon bald in Zürich eintreffen.

Greetings from International Airport Dubai

 

 

 

 

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